Invasive Arten: Info und Fakten

Menü

Begriffserklärungen

Autochthon (Snonyme: indigen, einheimisch)

Definition:

- Haben sich evolutionär gebildet, oder sind ohne menschliche Hilfe eingewandert z. B durch Arealerweiterung im Zuge natürlicher Klimaänderungen

- Müssen zu Beginn nicht fest etabliert sein

__________________________________________

Allochthon (Synonyme: gebietsfremd, fremdländisch)

Definition:

Einbringung durch Einflüsse des Menschen.

Beispiele allochthoner Arten

- direkt z.B. Kaninchenaussetzung zu Jagdzwecken in Australien

- indirekt z.B. Art X wurde in Gebiet A direkt eingebracht und hat sich in Gebiet B auf natürlichem Weg verbreitet

- beabsichtigt z.B. durch Ausbringung von Nutztieren und -pflanzen

- unbeabsichtigt z.B. unbewusste Verschleppung von Samen oder Eiern

__________________________________________

Archäobiota: Einbringung vor 1492

__________________________________________

Neobiota: Einbringung ab 1492

Unterscheidung in eingebürgert/etabliert und unbeständig

__________________________________________

Invasiv (Invasive Alien Species (IAS), Ecological Threat Species)

Definition:

Gebietsfremde Arten, welche eine Gefahr oder negative Auswirkung für die Natur in ihrem neuen Areal darstellen

__________________________________________

Literatur

http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/service/skript128.pdf

==========================================

Ursachen für die Ausbreitung

Beabsichtigt

o   Nutz- und Zierpflanzen

o   Professionelle Tierhaltung und Jagd

o   Besatz

Unbeabsichtigt

o   Verschleppung von Pflanzensamen und Eiern

o   Entkommen von Tieren

o   Ausbreitung von Samen

-        Handel und  Verkehr spielen zentrale Rolle

-        Klimawandel

-        Natürliche Arealerweiterung

Ursachen für die Etablierung

-        Gute Reproduktionsfähigkeit

-        Hohe Toleranz gegenüber Störungen

-        Hohe Plastizität des Genoms

-        Fehlende Feinde bzw. Schädlinge

==========================================

Ökologische, ökonomische und gesundheitliche Auswirkungen

Ökologische Auswirkungen

·         Erhöhter Predationsdruck

o   Z. B. Fraß von Amphibienarten durch amerikanischen Ochsenfrosch

·         Erhöhter Parasitierungsdruck und Verbreitung von Krankheiten unter einheimischen Arten

o   Z. B. Ulmensterben: Übertragung des Erregers durch den neozoischen Ulmensplintkäfer

o   Z. B. Bisam als Zwischenwirt von Katzen- oder Hundebandwurm

·         Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen

o   Z. B. Marderhund versus Fuchs

·         Veränderungen der Standortbedingungen und dadurch bedingte Veränderungen von ökologischen Kreisläufen

o   Z. B. Stickstoffanreicherung durch Robinie auf brachfallende Halbtrockenrasen

·         Veränderung der genetischen Vielfalt durch Einkreuzung

o   Z. B. Einkreuzung der Gartenform von Aquilegia vulgaris in die Wildform

Gesundheitliche Auswirkungen

·         Verbrennungen und Allergien

o   Z. B. Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)

o   Z. B. Beifußblättriges Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia)

·         Vektoren von Krankheiten und Parasiten

·         Erhöhten Pestizid und Medikamenteneinsatz in Tierzucht und Land- und Forstwirtschaft

o   Gegebenenfalls Auswirkungen für den Menschen

Ökonomische Auswirkungen invasiver Arten - Gefahr für Wirtschaft, Natur und Gesundheit

Einer aktuellen Schätzung zufolge liegen die Kosten für die Beseitigung der Schäden, die durch invasive Arten verursacht werden, allein in der EU zwischen 9,6 und 12,7 Milliarden Euro pro Jahr. Nach einer Studie des Umweltbundesamtes betrugen die volkswirtschaftlichen Belastungen von 20 untersuchten gebietsfremden Arten im Jahr 2002 in Deutschland rund 167 Millionen Euro. Neuere Zahlen liegen für Deutschland noch nicht vor. Beispiele dafür sind Parasiten in der Land- und Forstwirtschaft wie der Asiatische Laubholzbock oder die schwere Allergien verursachende Ambrosia (URL 1).

Beispiele (URL 2)

  • Gesundheitsgefährdende Arten
    • Z. B. Behandlung von Erkrankungen die durch invasive Arten verursacht wurden
    • Ambrosia artemisiifolia, Beifußambrosie
    • Heracleum mantegazzianum, Herkulesstaude
  • Schäden in der Forstwirtschaft
  • Quercus rubra, Roteiche
  • Prunus serotina, Spätblühende Traubenkirsche
  • Forstschädlinge
  • Oryzaephilus surinamensis, Getreideplattkäfer und
  • Rhyzopertha dominica, Getreidekapuziner
  • Ondatra zibethicus, Bisam
  • Orconectes limosus, Amerikanischer Flusskrebs
  • Cameraria ohridella, Kastanienminiermotte
  • Dreissena polymorpha, Zebra- oder Dreikantmuschel
  • Senecio inaequidens, Schmalblättriges Greiskraut
  • Lupinus polyphyllus, Vielblättrige Lupine
  • Rana catesbeiana, Ochsenfrosch
  • Kosten der Verbesserung von Habitatstrukturen
  • Schäden in der Landwirtschaft
  • Schäden in Fischerei und Teichwirtschaft
  • Schäden im kommunalen Bereich
  • Neobiota, die Wasserwege und Fließgewässer beschädigen
  • Neobiota, die einen erhöhten Kostenaufwand bei der Unterhaltung terrestrischer Verkehrswege verursachen
  • Gefährdung einheimischer Arten durch Neobiota
  • Neobiota, die in der Empfehlung 77 (1999) der Berner Konvention von 1979 aufgelistet sind
  • Nationale Strategien zur Eindämmung der Ausbreitung von Neobiota

Quellen:

URL 1: http://www.bund.net/themen_und_projekte/naturschutz/biodiversitaet/

invasive_arten/ [01.07.2014]

URL 2: http://user.uni-frankfurt.de/~streit/public_html/PDFs%20von%20Veroeff

entlichungen/OekonomFolgenNeobiota.pdf [01.07.2014]

Scratchpads developed and conceived by (alphabetical): Ed Baker, Katherine Bouton Alice Heaton Dimitris Koureas, Laurence Livermore, Dave Roberts, Simon Rycroft, Ben Scott, Vince Smith